Führen mit Auftrag: Agiles Management inspiriert vom preußisch-deutschen Militär

Das „Führen mit Auftrag“ ist der am stärksten dezentralisierte und meistbeachtete Managementansatz der Militärgeschichte. Er beinhaltet tragfähige Lösungen für etliche Probleme, mit denen (skalierte) agile Modelle heute zu kämpfen haben.

Hier lesen Sie das vollständige Interview mit dem Autor zu seinem Buch "Führen mit Auftrag: Agiles Management inspiriert vom preußisch-deutschen Militär". Erfahren Sie spannende Details über die Idee zur Entstehung, die erhofften Reaktionen darauf sowie zur Frage, ob es nicht anstößig sei, deutsches Militär in ein vorbildhaftes Licht zu rücken und ob Militär nicht etwas ganz anderes als ein "ziviles" Unternehmen sei.

Schaller: Führen mit Auftrag

Das Buch regt zur Auseinandersetzung mit agilem Management an und lädt dazu ein, diesen Ansatz auf zivile Organisationen zu übertragen – ohne fertige Lösungen vorzugeben. Der Autor sieht im "Führen mit Auftrag" einen wertvollen Impuls für moderne Managementtheorien und ermutigt Leser, eigene, differenzierte Ansätze für agiles Handeln in komplexen Kontexten zu entwickeln.

Schaller

Führen mit Auftrag

Führen mit Auftrag

Agiles Management inspiriert vom preußisch-deutschen Militär

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Worum geht es in dem Buch?

Agile Organisations- und Managementmodelle bereiten in der Praxis viele Schwierigkeiten, insbesondere wenn es um die Skalierung geht. Auf Basis eines seit langem bewährten Ansatzes liefert das Buch Ideen, wie sich Organisationen in einer komplexer werdenden Welt flächendeckend agil aufstellen können. Der Ansatz basiert auf der sogenannten "Auftragstaktik", ein Managementmodell, das seit über 150 Jahren in der preußisch-deutschen Militärtradition verankert ist. Die wesentlichen Merkmale und Voraussetzungen der Auftragstaktik werden dabei herausgearbeitet, mit aktuellen Managementtheorien abgeglichen und zu universellen "agilen Prinzipien" verdichtet.

 

Wie entstand die Idee dazu?

Ich selbst war Bundeswehr-Offizier in den spezialisierten Kräften und habe die Funktion der Auftragstaktik oft erlebt. 2017 wurde ich erstmals für einen Vortrag zu diesem Thema und zur Übertragbarkeit auf Unternehmen angefragt (HR-Agile Konferenz). Seitdem trifft dieses Thema auf ein steigend hohes Interesse; meine Materialsammlung und Einsichten wuchsen in gleichem Maße. Nun bietet mir ein Forschungsfreisemester die Möglichkeit, diese in Form eines Buchs zu verdichten.

 

Was macht das Buch so besonders?

Für viele ist es überraschend, dass ausgerechnet das preußische Heer bereits im 19. Jahrhundert ein Managementmodell entwickelt haben soll, von dem heutige Organisationen in Sachen Agilisierung lernen können. Besonders an dem in diesem Buch aufgezeigten Ansatz sind vor allem die folgenden Punkte:

  • Er hat sich über viele Jahrzehnte und sich radikal ändernde Rahmenbedingungen immer wieder in beeindruckender Weise bewährt;
  • und das unter den komplexesten denkbaren Bedingungen: dem Krieg;
  • er vereint den scheinbaren Gegensatz zwischen strategischer Steuerbarkeit und maximaler Selbstorganisation, mit dem die aktuellen agilen Ansätze in der Praxis zu kämpfen haben.

Besonders ist sicherlich auch, dass die einzelnen Aspekte (bspw. "Koordination von Selbstorganisation durch die Formulierung klarer Absichten" oder "Führen von Vorn") anhand kriegsgeschichtlicher Beispiele entwickelt und illustriert werden können. Clausewitz und Moltke kommen dabei oft im O-Ton zu Wort.

 

Mit welchem Argument kann der Buchhändler das Buch am besten verkaufen?

"Das ist sehr alter Wein in neuen Schläuchen, aber absolut berauschend … Als Ex-Bundeswehroffizier und Managementprofessor weiß der Autor zudem, wovon er spricht."

 

Welche drei Wörter beschreiben das Buch perfekt?

  • Irritierend
  • Augenöffnend
  • Wertvoll

Welche Reaktionen erhoffen Sie sich auf das Buch?

Ich hoffe, dass ich möglichst vielen Menschen einen konkreten Ansatz zur Lösung drängender Managementprobleme liefern kann. Entsprechend positives Feedback wäre natürlich schön, aber auch Widerspruch und geäußerte Zweifel sollen mir willkommen sein. Sie bilden eine Grundlage für Diskussion und Verbesserung des Ansatzes.

 

Welche Frage zum Buch, die wir nicht gestellt haben, hätten Sie dennoch gerne beantwortet?

Ist es nicht anstößig, deutsches Militär in ein vorbildhaftes Licht zu rücken und ist Militär nicht etwas ganz anderes als ein "ziviles" Unternehmen?

 

Hier können Sie das nun tun:

Ja und Nein: Es gibt nachvollziehbare Gründe für eine generelle Abscheu gegenüber Militär allgemein und dem deutschen im Besonderen. Und natürlich gibt es Unterschiede zwischen Militär und Unternehmen. Andererseits würde man sich einem spannenden Betrachtungsobjekt verschließen, würde man solchen Gedanken vorschnell nachgeben. Ich reagiere auf diese Sicht insbesondere dadurch, dass

  1. ich mich um eine wissenschaftlich-distanzierte, differenzierte Darstellung bemühe – so gab es eben auch immer wieder eklatantes Versagen des Managements und der Organisation in der preußisch-deutschen Militärgeschichte, was nicht verschwiegen, sondern als Lernchance genutzt werden soll;
  2. ich die NS-Zeit weitestgehend ausklammere, denn es kann "kein Richtiges im Falschen" geben. Zudem ist sie auch organisatorisch in vielerlei Hinsicht ein schlechteres Beispiel im Vergleich zu dem, was vorher war (preußisches Heer) und danach kam (Bundeswehr).
  3. ich die Argumente nachvollziehbar abstrahiere und mithilfe aktueller Managementtheorie untermaure – so sollen Zweifel an einer mangelnden Übertragbarkeit auf den Unternehmenskontext abgebaut werden.

 

Und sonst so?

Unsere Gesellschaft im Ganzen und einzelne Organisationen leiden derzeit unter einem Mangel an Zusammenhalt und Loyalität. Unternehmen versuchen dem durch Kommunikation eines "Purpose" zu begegnen, was allerdings oft zu kurz greift. Es ist mir deshalb ein Anliegen, in dem Buch den Wert des Konzepts des "freien Dienens" herauszustellen: Es ist ein menschliches Grundbedürfnis, die eigene Persönlichkeit frei zu entfalten. Gleichzeitig will und muss jeder Mensch Teil von etwas sein, das größer ist als er oder sie selbst. Individuelle Entfaltung und der Beitrag zum Gelingen des großen Ganzen müssen aber kein Widerspruch sein. Im Gegenteil: Beides kann sich auf fruchtbare Weise verbinden, wie ich in dem Buch anhand des Konzepts "Innere Führung" der Bundeswehr zeigen werde. Auch im (Arbeits-)Titel des Buchs kommt diese Verbindung zum Ausdruck: "In Freiheit dienen".

 

 

Der Autor

Prof. Dr. Philipp D. Schaller

lehrt Betriebswirtschaft und Management an der Hochschule Harz. Als Major der Reserve berät er seit Ende seiner aktiven Dienstzeit die Bundeswehr in Organisations- und Managementfragen und lehrt an der Führungsakademie der Bundeswehr in Hamburg.

 

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