Der Beginn der Strafverfolgungsverjährung § 78a StGB

Diese Abhandlung befasst sich mit dem Beginn der Strafverfolgungsverjaehrung und den Widerspruechlichkeiten, die sich aus dem Gesetzeswortlaut des § 78a StGB und seiner ueberwiegenden Auslegung, insbesondere dem Zusammenspiel zwischen Satz 1 (Die Verjaehrung beginnt, sobald die Tat beendet ist.) und Satz 2 (Tritt ein zum Tatbestand gehoerender Erfolg erst spaeter ein, so beginnt die Verjaehrung mit diesem Zeitpunkt.) ergeben. Nach Problematisierung der vorherrschenden Interpretation des § 78a StGB (Beginn der Verjaehrung ab Beendigung der Tat), erfolgt eine Ueberpruefung dieser Auslegung anhand einzelner Verfassungsprinzipien (Bestimmtheitsgrundsatz, Gleichheitsgrundsatz und allgemeines Schuldprinzip), wobei die Auswirkung, die die Beendigung als Zeitpunkt fuer den Verjaehrungsbeginn auf die Verfassungsmaessigkeit des § 78a StGB hat, nur anhand der Delikte verdeutlicht wird, bei denen die Moeglichkeit des Auseinanderfallens von Tatvollendung und Deliktsbeendigung besteht. Schliesslich wird die Moeglichkeit einer verfassungskonformen Auslegung des § 78a StGB in Erwaegung gezogen und die mit einer solchen Auslegung einhergehenden Auswirkungen fuer den Verjaehrungsbeginn anhand einzelner Deliktstypen diskutiert.