Schriftliche Steuerberaterprüfung: Bücher, Ablauf und Vorbereitung

Die Steuerberaterprüfung gehört zu den anspruchsvollsten Qualifikationen in Deutschland. Sie erfordert sorgfältige Planung und gezielte Vorbereitung, damit Sie die komplexen Anforderungen erfolgreich meistern können.

Auf dieser Seite erhalten Sie einen klaren Überblick über Ablauf, Termine und Prüfungsstruktur der schriftlichen Steuerberaterprüfung. Außerdem finden Sie gezielt ausgewählte Bücher, Lernmaterialien und Gesetzestexte, die Ihnen helfen, sich effizient auf die Prüfung vorzubereiten – unabhängig davon, ob Sie gerade erst starten oder schon mitten in der Vorbereitungsphase stehen.

Die Steuerberaterprüfung gehört zu den anspruchsvollsten Qualifikationen Deutschlands. Mit einer bundesweiten Bestehensquote von etwa 50 % bietet sie jedoch hervorragende Karrierechancen, insbesondere angesichts des steigenden Bedarfs an Nachwuchsfachkräften in der Kanzleiwelt und zunehmender steuerlicher Komplexität.

Organisation und Anmeldung

Die schriftliche Steuerberaterprüfung ist ein bundesweit einheitlich organisierter Prozess: Während die Klausuren von den Finanzverwaltungen der Länder erstellt werden, sind für die Durchführung die jeweiligen Steuerberaterkammern zuständig.

Wer an der Prüfung teilnehmen möchte, muss einen Zulassungsantrag bei der zuständigen Kammer einreichen. Dieser Antrag muss alle erforderlichen Unterlagen enthalten und die Prüfungsgebühr beinhalten. Die Frist zur Einreichung endet jedes Jahr am 30. April. Zuständig ist in der Regel die Kammer am Arbeitsort; wer aktuell keiner beruflichen Tätigkeit nachgeht, richtet sich nach dem Wohnsitz.

Spätestens einen Monat vor dem ersten Prüfungstag erhalten die Teilnehmenden einen Zulassungsbescheid mit allen wichtigen Informationen zu Prüfungsort, Terminen und Zeiten.

Ablauf der schriftlichen Prüfung

Die schriftliche Prüfung findet über drei aufeinanderfolgende Tage statt. Jeder Prüfungstag umfasst sechs Stunden. Die Inhalte sind wie folgt gegliedert:

• Tag 1: Verfahrensrecht sowie weitere Rechtsgebiete, darunter Umsatzsteuer, Erbschaftsteuer, Schenkungsteuer und Bewertungsrecht
• Tag 2: Ertragsteuern, insbesondere Einkommensteuer, Körperschaftsteuer, Gewerbesteuer sowie Umwandlungssteuerrecht
• Tag 3: Buchführung und Bilanzwesen, mit Schwerpunkten auf HGB, Einkommensteuer, Umsatzsteuer und Umwandlungssteuerrecht

Die Bewertung erfolgt durch den Prüfungsausschuss in einer Erst- und Zweitprüfung. Bei Uneinigkeit über die Noten setzt der Ausschuss die endgültige Bewertung fest.

Für die Zulassung zur mündlichen Prüfung muss die Gesamtnote der drei schriftlichen Klausuren maximal 4,5 betragen. Dabei zählt die Gesamtnote – einzelne Klausuren können also auch schlechter bewertet werden, solange der Durchschnitt den Wert nicht überschreitet.

Rücktritt

Prüflinge können bis zum Ende der Bearbeitungszeit der letzten Aufsichtsarbeit von der Prüfung zurücktreten, in diesem Fall wird die Hälfte der Prüfungsgebühr erstattet. Ein Nichterscheinen gilt ebenfalls als Rücktritt. Für Wiederholungen muss die gesamte Prüfung erneut abgelegt werden.

Zulässige Hilfsmittel

Zulässig sind ausschließlich die im Hilfsmittelerlass aufgeführten Gesetzestexte, Richtlinien und Erlasse. Empfehlenswert sind Loseblattsammlungen, da sie regelmäßig aktualisiert werden und so stets den relevanten Rechtsstand abdecken. Für die Prüfung sind zusätzlich Griffregister erlaubt, die nur Überschriften oder Paragrafen enthalten dürfen. Schriftliche Anmerkungen oder Ergänzungen innerhalb der Gesetzestexte sind dagegen nicht gestattet. Die effektive Nutzung der zugelassenen Hilfsmittel ist ein zentraler Bestandteil der Prüfungsvorbereitung – üben Sie diese deshalb frühzeitig ein!

Für die schriftliche Steuerberaterprüfung sind ausschließlich bestimmte Gesetzestexte als Hilfsmittel zugelassen. Diese müssen von den Prüflingen selbst beschafft werden und den Vorgaben des jeweils aktuellen Hilfsmittelerlasses entsprechen.

Wir stellen Ihnen geeignete Textausgaben zusammen, die den prüfungsrelevanten Rechtsstand abdecken und sich optimal für die Arbeit in der Klausur eignen. Unterstreichungen und farbige Markierungen sind erlaubt, ebenso Griffregister zur schnellen Orientierung. Schriftliche Ergänzungen oder Anmerkungen sind hingegen nicht zulässig. Mit den richtigen Gesetzestexten schaffen Sie eine wichtige Grundlage für eine strukturierte und effiziente Bearbeitung der Prüfungsklausuren.

Hinweis: Alle Angaben ohne Gewähr, zugelassene Hilfsmittel sind bei der jeweils zuständigen Prüfungsstelle zu erfragen.

Schneller Zugriff auf wichtige Paragrafen: Mit Griffregistern, Post-its oder Reitern behalten Sie selbst in umfangreichen Gesetzestexten den Überblick. So finden Sie entscheidende Paragrafen im Handumdrehen – praktisch für die Prüfungsvorbereitung und den Kurzvortrag.

Die Steuerberaterprüfung stellt hohe Anforderungen – nicht nur fachlich, sondern auch organisatorisch und mental. Eine gezielte Lernstrategie ist daher entscheidend, um den Prüfungsstoff effizient zu beherrschen und Prüfungsstress zu minimieren.

Inhaltliche Anforderungen

Die Prüfung prüft vor allem die Fähigkeit, komplexe steuerliche Sachverhalte systematisch und praxisnah zu bearbeiten. Gefragt ist die Anwendung von Gesetzen, Richtlinien und Erlassen auf vorgegebene Aufgabenstellungen – nicht die Beratung realer Mandantenfälle. Die Bearbeitung ist zeitlich eng, drei Tage mit jeweils sechs Stunden pro Klausur erfordern volle Konzentration, Ausdauer und ein strukturiertes Vorgehen.

Sieben Erfolgsprinzipien der Vorbereitung

1. Realistische Zielsetzung: Streben Sie nicht Perfektion an, sondern sichern Sie sich die Grundlagen, um die Mindestpunktzahl von 50 % je Klausur zu erreichen.
2. Strukturierter Zeitplan: Legen Sie feste Lernzeiten und Etappenziele fest, die sich in Ihren Arbeits- und Familienalltag integrieren lassen.
3. Wechselspiel von Lernen und Regeneration: Pausen, Schlaf und bewusste Erholung sind entscheidend, um das Gelernte zu verarbeiten und mentale Ausdauer aufzubauen.
4. Klausurtraining als Schwerpunkt: Nur durch realistische Klausuren auf Prüfungsniveau entwickeln Sie Sicherheit, Routine und ein Gefühl für Zeitmanagement.
5. Optimales Lernumfeld: Austausch mit Gleichgesinnten motiviert, hilft beim Wiederholen und reduziert Prüfungsängste.
6. Umgang mit Rückschlägen: Fehler und schlechte Klausuren sind Lernchancen – analysieren Sie sie und passen Sie Ihr Vorgehen an.
7. Vertrauen in den eigenen Fortschritt: Auch wenn Fortschritte nicht sofort sichtbar sind, sammelt sich Wissen über Wochen und Monate zu einem belastbaren Gesamtbild.

Mit dieser Struktur nutzen Sie Ihre Lernzeit effektiv und arbeiten gezielt an den Themen, die den größten Einfluss auf Ihr Prüfungsergebnis haben.

Die schriftliche Steuerberaterprüfung verlangt weit mehr als reines Fachwissen. Entscheidend sind eine klare Struktur, sichere Klausurtechnik und die Fähigkeit, auch unter Zeitdruck gezielt Punkte zu sammeln. Diese Routine entsteht nur durch konsequentes Klausurtraining und das systematische Bearbeiten prüfungsnaher Fälle.

Hier finden Sie Bücher und Lernmaterialien, die Sie beim Schließen fachlicher Lücken unterstützen, Ihre Klausurtechnik verbessern und Sie gezielt auf den Ernstfall der schriftlichen Prüfung vorbereiten.

Aktuelle Fachinformationen sind ein wichtiger Bestandteil einer erfolgreichen Prüfungsvorbereitung. Fachzeitschriften unterstützen Sie dabei, steuerliche Zusammenhänge besser einzuordnen, Prüfungsschwerpunkte zu erkennen und Ihr Verständnis für aktuelle Entwicklungen im Steuerrecht zu vertiefen.

Das Klausurtraining ist das Herzstück jeder Vorbereitung auf die schriftliche Steuerberaterprüfung. Es verbindet fachliches Wissen mit praktischer Umsetzung und bereitet Sie optimal auf die realen Prüfungsbedingungen vor.

Effizientes Schreiben von Klausuren

• Qualität vor Quantität: Bearbeiten Sie Klausuren, die realistisch aufgebaut sind, und konzentrieren Sie sich auf praxisnahe Fälle.
• Zeitmanagement üben: Planen Sie für jede Aufgabe eine feste Bearbeitungszeit, um alle Punkte innerhalb der sechs Stunden optimal zu nutzen.
• Strukturierte Lösungen: Gliedern Sie Ihre Antworten klar, nutzen Sie Überschriften, Absätze und Spiegelstriche. Präzise, verständliche Formulierungen sichern Punkte.
• Simulation der Prüfungssituation: Trainieren Sie unter realen Bedingungen, ausschließlich mit den zugelassenen Hilfsmitteln, und ohne externe Lösungshinweise.

Nacharbeit der Klausuren: Drei-Stufen-Modell

1. Fachliche Nacharbeit: Direkt nach der Klausur Wissen vertiefen und Lösungen verstehen, nicht nur überprüfen.
2. Analytische Nacharbeit: Nach Erhalt der Bewertung Zeitmanagement, Lösungsaufbau und Bearbeitungsstrategie analysieren.
3. Klausurwiederholung: Zwei bis drei Monate später besonders schwierige Klausuren skizzenhaft wiederholen, um Wissenslücken endgültig zu schließen.

Erfolgsgeheimnisse des Klausurtrainings

• Alle Phasen des Klausurtrainings einplanen: Schreiben und Nacharbeiten sind gleichermaßen wichtig.
• Verstehen statt auswendig lernen: Lernen Sie Prüfungsschemata und Lösungsansätze, nicht nur einzelne Fakten.
• Frühzeitig Prüfungsbedingungen simulieren: Die Fähigkeit, unter Zeitdruck strukturiert zu arbeiten, ist entscheidend.
• Externes Feedback nutzen: Korrekturen durch erfahrene Prüfer helfen, Schwachstellen zu erkennen und die eigene Technik zu verbessern.

Mit einem konsequenten, systematischen Klausurtraining steigern Sie Ihre Sicherheit, verbessern Zeitmanagement und Lösungsstrategien und legen damit den Grundstein für den Prüfungserfolg.

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Quelle: nwb

Stand: Dezember 2025