Der gesetzliche Richter als rechtsstaatstragendes Prinzip in europäischen Staaten

Der gesetzliche Richter gilt in Deutschland als ein zentrales Organisationsprinzip der Rechtspflege. Von dieser deutschen Sichtweise weicht die rechtliche und tatsaechliche Handhabung der Fallzuteilung in anderen europaeischen Laendern zum Teil erheblich ab. Die Notwendigkeit der Gewaehrleistung des Prinzips ist gerade vor dem Hintergrund zunehmender europaeischer Integration mittels Analyse der Fallzuteilung in anderen europaeischen Staaten, insbesondere in England, auf den Pruefstand zu stellen.

Die Thematisierung der Hintergruende fuer die abweichende Handhabung in England und die davon ausgehenden Auswirkungen auf die kollektive und individuelle richterliche Unabhaengigkeit sind zentraler Gegenstand dieser Arbeit. Im Kontext der aktuellen Diskussion um Bedeutung und Tragweite von Strafrechtsprinzipien in Europa spricht sich die Verfasserin fuer eine strikte Beachtung des gesetzlichen Richters als institutionalisierte Sicherheitsvorkehrung fuer die Rechtspflege aus.