Erregende Dokumente
Pornografie und dokumentarische Autorität
transcript
ISBN 978-3-8376-5755-5
Standardpreis
Bibliografische Daten
Ausbildung
Buch. Softcover
2025
38 Farbabbildungen. Dissertation.
Umfang: 382 S.
Format (B x L): 14.6 x 22.6 cm
Gewicht: 588
Verlag: transcript
ISBN: 978-3-8376-5755-5
Weiterführende bibliografische Daten
Das Werk ist Teil der Reihe: Das Dokumentarische. Exzess und Entzug
Produktbeschreibung
Pornografiekonsum spielt im Alltag vieler Menschen eine Rolle. Allerdings findet die Nutzung zumeist im Privaten und ohne jeden Austausch darüber statt. Sie ist tabuisiert – entsprechend wird ihr mit sehr viel Unwissen und Vorurteilen begegnet. Das Buch möchte hier einige Lücken schließen, interessiert sich aber insbesondere für den Widerspruch, dass Pornografie von ihren Befürworter*innen und Gegner*innen gleichermaßen ein dokumentarischer Charakter zugesprochen wird und doch zugleich betont wird, sie sei reine Fiktion. Diese Spannungsverhältnisse haben mich interessiert.
2. Welche neuen Perspektiven eröffnet Ihr Buch?
Ich entwickle den Begriff ›erregender Dokumente‹, um aufzuzeigen, inwiefern Pornografie (potenziell aber auch andere Dokumente) vielfältige Formen der Erregung auslösen können: Pornografie erregt sexuell, aber immer auch Debatten um ihren (Un-)Wert. Das ist weniger selbstverständlich als häufig angenommen. Wenn wir Pornografie und die sie umgebenden Debatten untersuchen, lernen wir sehr viel über geltende Norm- und Wertvorstellungen in heutigen und vergangenen Gesellschaften, Doppelmoral eingeschlossen. Der medien- und kulturwissenschaftliche Ansatz des Buches beleuchtet anhand ausgewählter Beispiele die Verzahnung von Medientechnik, Wissenschaft, Darstellungskonventionen, (Un-)Sittlichkeit, Geschlechterordnungen, Sexualerziehung und Industrie in ihrer Komplexität.
3. Welche Bedeutung kommt dem Thema in den aktuellen Forschungsdebatten zu?
Die Forschung zum Dokumentarischen ist extrem umfangreich, während das Forschungsfeld der Porn Studies noch immer vergleichsweise klein ist. Indem ich pornografischen Medien in meinem Buch mit einer dokumentarischen Epistemologie begegne, fordere ich die Grenzen des Dokumentarischen heraus. Umgekehrt problematisiere ich die Berufung auf dokumentarische Ästhetiken seitens der Pornografieforschung und -branche.
4. Mit wem würden Sie Ihr Buch am liebsten diskutieren?
Mit allen, die daran interessiert sind, ihr Wissen über Pornografie zu erweitern und bereit sind, Spannungen und offene Fragen auszuhalten. Unsere Welt ist kompliziert, das ist so. Einfache Antworten auf facettenreiche Probleme, machen die Welt nicht besser, sie festigen nur Vorurteile. Ich liebe es, wenn ich etwas dazu lerne und sehen kann, wo ich mich geirrt habe. Wie schrecklich ist der Gedanke, noch immer genau dieselben Ansichten zu haben, wie vor fünf Jahren! Dann hätte sich ja nichts bewegt.
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