Das Besteuerungsverfahren der Türkei aus dem Blickwinkel des deutschen Steuerrechts

Die Tuerkei entwickelt sich fuer die internationale Geschaeftswelt zunehmend zu einem attraktiven Absatz- und Investitionsstandort. Bereits jetzt stellt Deutschland die groesste Zahl der auslaendischen Firmen, die in der Tuerkei Direktinvestitionen getaetigt haben. Umso erstaunlicher ist es, dass in der deutschsprachigen Steuerrechtsliteratur bislang kaum Auseinandersetzungen zum tuerkischen Besteuerungssystem existieren. Gegenstand dieser Arbeit ist die Betrachtung des Besteuerungsverfahrens der Tuerkei aus dem Blickwinkel des deutschen Steuerrechts.

Dazu werden die Organisationsstrukturen der Finanzbehoerden sowie die einzelnen Phasen des Besteuerungsverfahrens in der Tuerkei untersucht und Gemeinsamkeiten und Unterschiede zum deutschen Besteuerungssystem festgestellt. Besonderes Augenmerk liegt dabei im Zusammenspiel zwischen der im tuerkischen Besteuerungsverfahren flaechendeckend zur Anwendung kommenden Selbstveranlagung durch die Steuerpflichtigen und der hoheitlichen Veranlagung bei festgestellten Defiziten. Ausserdem wird gewuerdigt, inwiefern die Besteuerungspraxis in der Tuerkei Einfluss auf die dortige Schattenwirtschaft als evidentes Strukturproblem der tuerkischen Wirtschaft hat.