Serielles Erzählen und kollektive Identitäten
Narrative Konstruktionen kulturellen Bewusstseins in aktuellen spanischen und lateinamerikanischen TV- und Streaming-Serien
Schüren Verlag
ISBN 978-3-7410-0488-9
Standardpreis
Bibliografische Daten
Sachbuch
Buch. Softcover
2026
einige Abbildungen.
Umfang: 168 S.
Format (B x L): 14.8 x 21 cm
Verlag: Schüren Verlag
ISBN: 978-3-7410-0488-9
Weiterführende bibliografische Daten
Das Werk ist Teil der Reihe: Marburger Schrifte zur Medienforschung Marburger Schriften zur Medienforschung
Produktbeschreibung
Die in der kulturwissenschaftlichen Fernsehforschung verortete und literatur- mit medienwissenschaftlichen Ansätzen kombinierende Monographie untersucht die spanische und lateinamerikanische TV- und Streaming-Serie der letzten zwölf Jahre auf ihre narrativen Vermittlungsstrategien und die ihr inhärenten Mechanismen kollektiver Identitätsbildung. Diese Doppelperspektive fußt auf der Grundbeobachtung, dass die beiden komplementären Prinzipien von Serialität - Wiederholung und Innovation, das heißt statische Wiederkehr und dynamische Variation - sowohl für den seriellen Erzählvorgang als auch für die Entwicklung kulturellen Bewusstseins innerhalb des kollektiven Gedächtnisses konstitutiv sind. Geleitet wird die Untersuchung von der These, dass in der audiovisuellen Serie ein innerer Zusammenhang zwischen beiden Kategorien konstruiert wird und somit eine enge Verzahnung von discours- und histoire-Ebene besteht, sodass eine systematische Analyse nur in der Zusammenschau von Form- und Inhaltsstrukturen erfolgen kann. Aufgrund ihres medien- und kulturspezifischen Kontexts von Narration und kollektiver Identitätsstiftung erweist sich gerade die im globalen Vergleich durch die Forschung (trotz der jüngsten Netflix- Erfolge von Las chicas del cable und La casa de papel) weiterhin vernachlässigte spanischsprachige Serie als ergiebiges, neue Erkenntnisse versprechendes Analysefeld: Einerseits ist in Folge des schrittweisen Heraustretens aus der TV-Isolation nach Ende der Franco-Diktatur mit dem Paradigmenwechsel der 1990er Jahre von der geschlossenen Anthologieserie zum progressiven serial ein typologisches und narratologisches Aufschließen Spaniens zu internationalen Quality- TV-Formaten zu konstatieren. Ähnliches gilt im Hinblick auf die lateinamerikanische Serienland- schaft, für die neuerdings eine zunehmende Abkehr von telenovela-Produktionen zugunsten pro- gressiver Formate zu konstatieren ist. Andererseits schreibt sich noch immer eine Vielzahl aktueller TV- und Streaming-Serien spanischer und lateinamerikanischer Provenienz thematisch in dezidiert regionale oder nationale, folkloristische oder geschichtliche Handlungszusammenhänge ein, sodass sich diese in kohärenzstiftender Funktion in erster Linie an ein einheimisches Publikum in je unterschiedlich weiten (Sub-)Kollektiven zu richten scheinen. Diese besondere Konfiguration übergreifender Erzählkonventionen und gruppenspezifischer Erzählinhalte wird anhand von vier, für die Genrevielfalt der spanischsprachigen Serienlandschaft repräsentativen Werken analysiert: der phantastischen Kriminal- und Mysteryserie Luna, el misterio de Calenda (Antena 3, 2012- 2013), dem historischen biopic Isabel (TVE, 2012-2014), der historischen Science Fiction-Serie El ministerio del tiempo (TVE, 2015-2020) und der mexikanischen Drama-Serie Monarca (Netflix, 2019-2021).
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