Par condicio creditorum

Die Untersuchung beschaeftigt sich mit der Frage, inwieweit die im Rahmen einer Insolvenz erfolgende Glaeubigergleichbehandlung speziell zugunsten der oeffentlich-rechtlichen Glaeubiger durchbrochen werden kann und soll. Den Anlass hierzu bilden verschiedene Gesetzgebungsvorhaben der juengeren Zeit, die gerade auf eine Privilegierung der oeffentlich-rechtlichen Glaeubiger abzielen und somit einen gesetzgeberischen Sinneswandel dokumentieren, dessen Umsetzung erhebliche Auswirkungen fuer die Insolvenzrechtspraxis entfalten wuerde. Unter Beruecksichtigung sowohl einer rechtshistorischen, als auch einer rechtsvergleichenden Betrachtung sowie der Herausarbeitung einer Insolvenzrechtszentriertheit speziell auf dem Gebiet des Insolvenzanfechtungsrechts faellt der Autor insoweit ein geteiltes Urteil. Dem Vorhaben einer gezielten Privilegierung der oeffentlich-rechtlichen Glaeubiger wird eine Absage erteilt. Zugleich entwickelt der Autor aber auch Vorschlaege zu einer moderaten, generellen Beschraenkung des Insolvenzanfechtungsrechts im Interesse eines gesteigerten Vertrauensschutzes und einer angemessenen Wahrung der Verkehrsinteressen auch im Falle einer Insolvenz.