Fraternité!

Das Urfest der bürgerlichen Emanzipation, der 14. Juli 1790 in Frankreich. Der Gründungskongress der Sozialistischen Internationale im Juli 1889. Die Solidarisierung von Ausländerinnen und Deutschen während der „wilden Streiks“ im August 1973. In dichten Beschreibungen vergegenwärtigt das Buch drei Schlüsselereignisse, die für drei verschiedene, aber miteinander verfugte Projekte sozialer Einigung stehen, und arbeitet ihre Widersprüche, ihre Grenzen, aber vor allem ihre innovative Kraft heraus. >>> Klappe vorne: Das französische Föderationsfest vom 14. Juli 1790, der Gründungskongress der Sozialistischen Internationale im Juli 1889, die Solidarisierung von Ausländerinnen und Deutschen während der „wilden Streiks“ im August 1973. Drei Schlüsselereignisse, die jeweils für den Anfang eines großen emanzipatorischen Projekts stehen: nationale Einigung im Zeichen bürgerlicher Freiheit und Gleichheit, Überwindung nationaler Klassensolidarität durch internationale Arbeiter- und Völkersolidarität, soziale Anerkennung und politische Gleichstellung von Zuwanderern. Das Buch, das diese „schönen Augenblicke“ in dichten Beschreibungen vergegenwärtigt, verklärt sie nicht: Es arbeitet ihre inneren Widersprüche und äußeren Grenzen heraus, aber es betrachtet sie doch nicht als ephemere Geschehnisse, sondern als einschneidende historische Ereignisse mit innovativem Gehalt und produktiven Folgen. >>> Klappe hintern: Bernd Jürgen Warneken war Professor am Ludwig-Uhland-Institut für Empirische Kulturwissenschaft der Universität Tübingen.