Mithridates im Paradies
Kleine Geschichte des Sprachdenkens
C.H.BECK
ISBN 978-3-406-50200-2
Standardpreis
Bibliografische Daten
Monografie
Buch. Hardcover (Leinen)
2003
Umfang: 356 S.
Format (B x L): 13,9 x 21,8 cm
Gewicht: 596
Verlag: C.H.BECK
ISBN: 978-3-406-50200-2
Produktbeschreibung
Sprache ist in der Geschichte des europäischen Denkens eher als störend empfunden worden, sei es daß sie als Mittel der Verführung (Eva, Babel) vorgeführt wurde, sei es daß man sie als Hindernis der wahren Erkenntnis ausmachte. Daß Sprache außerdem noch in der Mannigfaltigkeit der vielen verschiedenen Sprache auftrat, konnte daher nur als eine zusätzliche Bestrafung des Menschengeschlechts verstanden werden. Im Grunde hat sich an diesem allgemeinen, von den europäischen Gründungsmythen erhobenen Befund bis heute wenig geändert. Sprachlosigkeit oder zumindest Einsprachigkeit – das Paradies – bleibt die Sehnsucht der westlichen Menschheit. Dabei hatte sich im Verlauf der historischen Entwicklung – ausgehend von der rhetorischen und poetischen Freude an sprachlicher Kreativität – durchaus eine Opposition zu dieser zähneknirschenden Sprachkritik herausgebildet: Seit der Renaissance gibt es eine Liebe zu den Sprachen, und insbesondere seit Leibniz entdeckt Europa die Sprachen als einen wunderbaren Reichtum des menschlichen Geistes. Das Projekt der Sprachwissenschaft verdankt sich eigentlich der Erkundung dieser kostbaren Verschiedenheit des Denkens. An seinem Ende vermählt es sich allerdings wieder mit dem alten Sprachhaß der Philosophie. Der exklusive Blick auf die angeborene biologische Sprachfähigkeit und die politisch-ökonomische Vereinheitlichung der Menschheit läßt der Liebe zur Sprache und den sprachlichen Verschiedenheiten immer weniger Raum im Denken und Fühlen der Menschen.
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