Grafik für das Drucken der Seite Abbildung von Suerbaum | Uxor dolorosa | 1. Auflage | 2022 | beck-shop.de

Suerbaum

Uxor dolorosa

Zur Entwicklung des Bildmotivs "trauernde Frau mit Urne"

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Fachbuch

Buch. Hardcover

2022

416 S.

J.H. Röll. ISBN 978-3-89754-615-8

Format (B x L): 24 x 17 cm

Gewicht: 1298 g

Produktbeschreibung

Für den Autor, einen emeritierten Münchener Ordinarius für Lateinische Philologie, hat die Geschichte des Bildmotivs einer „trauernden Frau mit Urne“ einen literarischen Ausgangspunkt: eine von Tacitus anschaulich geschilderte Szene, wie 20 n. Chr. Agrippina maior mit der Aschenurne ihres in Syrien unter ungeklärten Umständen verstorbenen Gatten und Kronprinzen Germanicus in Brundisium an der Adria landet. Die Vor- und Folgegeschichte dieses spektakulären Ereignisses, vor allem das gespannte Verhältnis Agrippinas zum Kaiser Tiberius, wird historisch und mentalitätsgeschichtlich untersucht und kulturhistorisch mit anderen Bestattungen von Angehörigen der römischen Elite verglichen. Von der literarischen Erzählung des Tacitus geht die bildliche Rezeption in klassizistischen Historienbildern des 17. bis 19. Jh.s bei Malern wie Benjamin West, Gavin Hamilton und Angelika Kauffmann (sowie in weiteren Beispielen, darunter auch Skulpturen) aus. Eine Sonderrolle spielt die eigenwillige Agrippina-Performance der im 18. Jh. berühmten Lady Emma Hamilton. Das Urnen-Motiv bleibt mit der Antike verbunden und spiegelt nicht etwa einen realen zeitgenössischen Brauch. Denn im christlichen Abendland galt bis zur Mitte des 20. Jh.s das Tabu einer Kremation. Wenn die Konfiguration „Trauernde Frau mit Urne“ seit dem Ausgang des 18. Jh.s. doch in die allgemeine Grabmalskulptur übernommen wurde, konnte das nur durch Enthistorisierung und Allegorisierung geschehen. Die Übergangsphase um 1800 und die weitere Entwicklung wird vor allem an konkreten Beispielen auf dem Alten Südfriedhof in München erörtert, die den Einfluss des Hofbildhauers Roman Anton Boos zeigen. Eine parallele Entwicklung zur Sepulkralfigur lässt sich auch für die antike Artemisia-Figur beobachten.

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