Spedicato

Nach Gerechtigkeit hungern und dürsten

Unrecht, Justizversagen und rächende Gerechtigkeit in Literatur und Lebenswelt

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Fachbuch

Buch. Hardcover

2024

Königshausen & Neumann. ISBN 978-3-8260-9115-5

Format (B x L): 15,5 x 23,5 cm

Produktbeschreibung

Im Katastrophenzustand des Unrechts klafft stets ein Abgrund vor dem Geschädigten. Die meisten wenden sich an die Behörden, andere bleiben mit sich selbst allein, erwarten nichts und wiederkäuen Revanchegefühle. Für alle ist das Rechtssystem da, dieses verwinkelte Gebäude der Aufklärung und der Rechtswissenschaft, das den Wunsch, das Recht in eigene Hände zu nehmen, von vornherein blockiert. Und doch fühlt sich der Geschädigte oft von der Göttin mit dem gezogenen Schwert verlassen und betrogen. Das Gerechtigkeitsverlangen lehnt sich in ihm auf, die Saat des Grolls und der Rache treibt ihre giftigen Blüten, bis das Unwesen der Verbohrtheit zähneknirschend ,Satisfaktion? reklamiert. Wenn ,der Wille zur Rache? alle Dämme gebrochen hat, dann gilt die Logik der ausgleichenden Gerechtigkeit nicht mehr und jeder Exzess wird möglich.
In unterschwelliger Polemik mit Thesen Sloterdijks (Zorn und Zeit, 2008) bietet Eugenio Spedicatos neues Buch erhellende Perspektiven zum Thema Unrecht und Literatur, die u.a. rächende Gerechtigkeit teilweise rehabilitieren. Die von ihm interpretierten Texte erzählen von Rechtsbeugung im Alltagsleben, von defizitärer Rechtsordnung, Justizirrtümern und Rachejustiz als extrema ratio. Besondere Aufmerksamkeit wird dabei folgenden Werken gewidmet: Schillers Der Verbrecher aus verlorener Ehre (1786), Kleists Michael Kohlhaas (1810), Fontanes Grete Minde (1880), Franks Die Ursache (1915) und Die Jünger Jesu (1947), Wassermanns Der Fall Maurizius (1928), Torbergs Mein ist die Rache (1942), Walsers Finks Krieg (1996), Hettches Der Fall Arbogast (2001), Schirachs Der Fall Collini (2011), Urbans Wie alles begann und wer dabei umkam (2021) und Markus Thieles Zeit der Schuldigen (2024).

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