Über 25 Jahre war die Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz eines der einflussreichsten Schauspielhäuser im deutschsprachigen Raum. Im Zentrum der zusammenwachsenden Hauptstadt verwandelte das Ensemble um Frank Castorf die kulturellen Reibungen zwischen Ost und West in eine künstlerische Explosion ohnegleichen, polarisierte und verband, stand für die sozialen Demarkationslinien der Stadt und für ihre kollektive Kunstbesessenheit. Dem Ende der Ära, die 1992 mit Ivan Nagels visionärem "in drei Jahren berühmt oder tot" begann, folgte ein die Gemüter aufwühlendes Zwischenspiel - und alle Fragen offen.
Die Sonderausgabe der Zeitschrift "Theater der Zeit" dokumentiert das Symposium "Vorsicht Volksbühne!" in der Berliner Akademie der Künste - mit namhaften Teilnehmern wie Christian Grashof, Thomas Oberender und Nele Hertling - und nähert sich darüber hinaus in Fotografien und Essays, etwa von Wolfgang Engler, Thomas Köck und Guillaume Paoli, der Vergangenheit und möglichen Zukunft der Volksbühne an mit einem umfassenden Blick auf Theater, Stadt und Publikum.
Mit Beiträgen von Evelyn Annuß, Anna Bergmann, Amelie Deuflhard, Klaus Dobbrick, Klaus Do¿rr, Wolfgang Engler, Christian Grashof, Annett Gro¿schner, Nele Hertling, Ulrich Khuon, Ulrike Ko¿hler, Iris Laufenberg, Klaus Lederer, Thomas Martin, Hartmut Meyer, Thomas Oberender, Frank Raddatz, Hannah Schopf, Esther Slevogt, Staub zu Glitzer (Nils Bunjaku), Kathrin Tiedemann, Klaus Vo¿lker.