Noch immer das aus der Romantik überkommene ästhetische Ideal eines abwechslungsreich gestalteten Natur-, Agrar- und Siedlungsraumes? Moderne Landschaften sind heute häufig »Un-Orte«. Sie tragen Spuren ökonomischer Eingriffe, wechselnder Grenzziehungen, sind geprägt von Vertreibung, Krieg oder durch Zersiedlung und Bergbau. Oft bleibt nur eine Art Restnatur übrig, in der ein paar Ruinen von geschichtlichen Ereignissen künden. Öde Landschaften, die von vergangener Gewalt sprechen, sind zu (Anschaungs-) Material degradiert. Gleichzeitig sind (Kriegs-)Erinnerungen in architektonischen Monumenten
aus dem 20. Jahrhundert sichtbar verkörpert. 24 Künstlerinnen, Künstler und Künstlergruppen bringen in dieser Ausstellung und in zahlreichen Beiträgen für das umfangreiche Buch den Topos Landschaft zum Sprechen. Sie arbeiten an Landschaftsbildern zwischen Fiktion, Sinnbild und Dokumentation, und sie appellieren an unser Vermögen, diese Bilder zu lesen und zu entziffern - und natürlich richten sie sich an unsere Imagination und an unsere Fähigkeit, Empathie zu empfinden.
Künstlerinnen und Künstler:
Anca Benera und Arnold Estefán, Nico Bleutge, Bogdan Bordeianu, Lucian Bran, Helwig Brunner, Marianna Christofides, Luc Delahaye, Chloe Dewe Mathews, Lukas Einsele, Daniel Falb, Cyprien Gaillard, Dani Gherca, Anne Heinlein und Göran Gnaudschun, Nico Ilfoveanu, Markus Karstieß, Thomas Kellner, Jan Kempenaers, Anselm Kiefer, Aglaia Konrad, Susanne Kriemann, Armin Linke in collaboration with Aristide Antonas and Estelle Blaschke, Richard Mosse, Andreas Mühe, multiplicity, Cyprian Muresan, Paul Nash, Alexandra Navratil, Cristian Rusu, Larisa Sitar, Milica Tomic & Sans Souci Collective, Unknown Fields, Danny Veys, Paul Virilio, Kristof Vrancken
Ausstellungen:
Museum für Gegenwartskunst Siegen, 10/6 - 30/9/2018
MNAC Muzeul National de Arta Contemporana, Bucharest, 16/11/2018 - 17/3/2019
Sint-Lukasgalerie & De Markten, Brussels, 24/4 - 8/6/2019