Schaub

Radikalität und der Riss zwischen Theorie und Praxis

Eine unerhörte Kulturphilosophie. Antiker Aktivismus, frühchristliche Militanz, venezianischer Maskengebrauch (399 v. Chr. – 1797 n. Chr.)

Jetzt vorbestellen! Wir liefern bei Erscheinen (Erscheint vsl. September 2025)

ca. 48,00 €

Preisangaben inkl. MwSt. Abhängig von der Lieferadresse kann die MwSt. an der Kasse variieren. Weitere Informationen

Fachbuch

Buch. Hardcover

2025

420 S.

Meiner. ISBN 978-3-7873-4938-8

Format (B x L): 16 x 24 cm

Produktbeschreibung

Schillernd und fremd, lässt sich Radikalität zu allen Zeiten und in allen Kulturen mit ihrem Hang zum Unbedingten beobachten. Fast immer wirkt sie anstößig und beschämend, wenn auch in Philosophie und Kunst seltener als in Religion, Politik, Gesellschaft. Attraktiv bleibt sie, weil sie etwas Essentielles verspricht: die Schließung des mitunter feinen Risses zwischen Theorie und Praxis, als Versprechen der eigenen Unerpressbarkeit.
Diesem Riss und seinen unerhörten Auswirkungen geht der erste Band von Mirjam Schaubs großem kulturphilosophischem Entwurf nach. Das Buch entführt in die griechische Antike, als ein Theoretiker noch ein fahrender Kulturbotschafter im Mittelmeerraum und eben kein Philosoph ist. Es fragt nach dem Selbstmord des Sokrates und warum dessen Radikalität zugleich eine Wunde schlägt, die Aristoteles meint heilen zu müssen. Um Nachahmung zu unterbinden und zugleich der Philosophie eine Zukunft zu eröffnen, erfindet Aristoteles die Theorie-Praxis-Lücke, indem er Idee und Tat ein Stück weit auseinanderrückt. Diogenes von Sinope aber rebelliert mit drastischen Mitteln gegen diesen heilsamen Schachzug. Er stiftet soziale Unruhe, sorgt für helle Empörung, indem er hedonistische wie asketische Praktiken in aller Öffentlichkeit propagiert. Unfähig, dieses grelle ›Und‹ aus Askese und Hedonismus auszuhalten, zersplittert das radikale, kynische Erbe und teilt sich, folgt man Michel Foucault, auf in Karneval, Mönchtum und Kunst. Diesem Vorschlag geht das Buch nach. In Venedig eröffnet sich mit der ersten europäischen Pest ab 1348 der Gebrauch einer anonymisierenden Maske: Wer seine Komplizen nicht kennt, kann niemanden verraten. Eine solch selbstironische ›Teilzeitradikalität‹ setzt auf Selbstdistanzierung, unpersönliche Formen der Interaktion und auf ein Vertrauen, das absichtlich blind ist.

Topseller & Empfehlungen für Sie

Ihre zuletzt angesehenen Produkte

Autorinnen/Autoren

  • Rezensionen

    Dieses Set enthält folgende Produkte:
      Auch in folgendem Set erhältlich:

      • nach oben

        Ihre Daten werden geladen ...