Poetische Selbstbilder
Deutsch-jüdische und Jiddische Lyrikanthologien 1900-1938
ISBN 978-3-647-57315-1
Standardpreis
Bibliografische Daten
eBook. PDF
2019
Umfang: 350 S.
ISBN: 978-3-647-57315-1
Produktbeschreibung
Leserinnen und Leser kennen Lyrik vor allem aus Anthologien. "Jüdische Lyrik" wird dabei meist mit der Dichtung von Shoah-Überlebenden assoziiert. Jüdische Herausgeber sammelten jedoch schon viel früher jüdische Dichtung. Den Anspruch, für eine Gruppe zu sprechen und damit ihr Bild in der Öffentlichkeit mitzubestimmen, machte die Gattung Anthologie nicht nur für literarisch Ambitionierte attraktiv, sondern auch für unterschiedliche politische Gruppen. Unter Titeln wie "Junge Harfen" (1903), "Lyrische Dichtung deutscher Juden" (1920) oder "Jüdische Volkslieder" (1935) versuchten Kulturzionisten, eigenständige jüdische Dichtungstraditionen zu etablieren. Doch auch alternative kulturpolitische Konzepte wählen die Anthologie als Mittel, wie etwa in Julius Moses' Anthologie "Hebräische Melodien" (1920), die das Jüdische über das Thema und nicht die Herkunft bestimmt. Einige jiddischsprachige Anthologien schlugen einen ähnlichen Weg ein: Sie versuchen, eine nationale jiddische Dichtung zu etablieren, indem sie auf die von Herder zurückgeführte Idee von in der Volksdichtung verwurzelten Nationalliteraturen setzen. Die Anthologie zeigt sich dabei nicht nur als Publikationsform, sondern auch als literarische Gattung mit einem dezidierten Bewusstsein über ihre Geschichte. Carmen Reichert zeigt, dass Anthologien nicht nur als einen zu Unrecht vernachlässigten Teil unserer Literaturgeschichte anzusehen sind- sondern auch als wichtige historische Dokumente einer um ihr kollektives Wesen und dessen Darstellung nach außen ringende Gemeinschaften.
Autorinnen und Autoren
Produktsicherheit
Derzeit sind keine Informationen zur Produktsicherheit verfügbar. Wir arbeiten daran, diese Informationen in naher Zukunft für Sie bereitzustellen.