Porträt

Aus der Fülle des vorliegenden Materials haben die Autoren für die zu Studienzwecken verfaßte Quellenanthologie beispielhaft erscheinende Texte ausgewählt, die in Original und Übersetzung vorgestellt und in einem ausführlichen Kommentar erläutert und eingeordnet werden.

Wie kaum eine andere Form und Aufgabe künstlerischen Tuns lädt das Porträt zu der schwierigen Frage nach den anthropologischen Konstanten und der uferlos-unbeantwortbaren Frage nach seinen Anfängen und Grenzen ein. Seine Rückbeziehung auf Konzepte des Bildes, der Ähnlichkeit oder des Aufscheinens von Individualität legte und legt nicht allein Fundamente zu seiner Gattungsbestimmung. Unabhängig von der Frage nach der Tragfähigkeit erweist sie zugleich die enge Verknüpfung - wenn auch nicht die Deckungsgleichheit - zwischen der Frage nach dem Porträt und der Frage nach den Theorien des Bildes. Im knappen Rückblick auf die Umrisse einer fast drei Jahrtausende umfassenden Geschichte sprachlicher Reflexion über das Porträt werden in dem vorliegenden Band anhand nicht nur kunsthistorischer Quellen einige Motive benannt, die sich in bisweilen erstaunlicher Konstanz in den Texten fortschreibend als Leitbegriffe zu einem Verständnis des Phänomens und der Gattung Porträt beitragen können.