Populismus und Kino
Politische Repräsentation im Hollywood der 1930er Jahre
transcript
ISBN 978-3-8376-6540-6
Standardpreis
Bibliografische Daten
Fachbuch
Buch. Softcover
2023
7 s/w-Abbildungen, 2 Farbabbildungen.
Umfang: 198 S.
Format (B x L): 14,8 x 22,5 cm
Gewicht: 315
Verlag: transcript
ISBN: 978-3-8376-6540-6
Weiterführende bibliografische Daten
Das Werk ist Teil der Reihe: Film
Produktbeschreibung
Einen aktuellen Anlass lieferte der Sturm auf das Kapitol am 6. Januar 2021. Dieses Ereignis hat einen fiktionalen Präzedenzfall: In dem 1933 gedrehten Film Gabriel Over the White House stellt sich ebenfalls ein amtierender amerikanischer Präsident an den Kopf eines Protestzugs auf Washington. Anders als Trump ist dieser fiktive Präsident jedoch von Gott ermächtigt, in die amerikanische Demokratie zu intervenieren. Es sind ebensolche Kollisionen zwischen demokratischen und autoritären Formen der Politik, die sich in den sogenannten ›populistischen‹ Filmen des Hollywoods der Great Depression immer wieder finden. In meinem Buch gehe ich der Frage nach, inwiefern diese Werke das politische Imaginäre der USA bis heute prägen.
2. Welche neuen Perspektiven eröffnet Ihr Buch?
Die Studie stellt den Begriff der politischen Repräsentation in den Mittelpunkt und untersucht Szenen, in denen ein neuer, ›wahrer‹ Repräsentant Amerikas die politische Bühne betritt. Sie analysiert also ein politisches Wunschszenario, das im amerikanischen Kino sehr unterschiedliche Ausprägungen angenommen hat. So gibt es etwa Filme, in denen wahre Repräsentation nur jenseits staatlicher Institutionen stattfinden kann, während der Staat in anderen Filmen durch die gelungene Repräsentation gerade neu belebt wird. Durch den Vergleich der Werke möchte ich deutlich machen, dass Filme nicht einfach fixe politische Ideologien verbreiten, sondern dass sie Probleme der politischen Kultur im Modus der Fiktion durchdenken, und dass sie dabei miteinander kommunizieren.
3. Welche Bedeutung kommt dem Thema in den aktuellen Forschungsdebatten zu?
Die filmwissenschaftliche Erforschung des populistischen Kinos hat im Wesentlichen in den 70er- und 80er-Jahren des 20. Jahrhunderts stattgefunden. Mein Buch sucht diese Forschung im Lichte gegenwärtiger Entwicklungen zu aktualisieren und theoretisch neu zuzuspitzen: Was unterscheidet den Populismus der 1930er Jahre von populistischen Bewegungen heute? Filme werden dabei anschlussfähig für die politische Theorie. Ganz generell geht es um die Frage nach der gegenseitigen Beeinflussung von Ästhetik und Politik – ein zeitloses Thema, dem in der Forschung des 21. Jahrhunderts besonders viel Aufmerksamkeit zuteilwurde.
4. Mit wem würden Sie Ihr Buch am liebsten diskutieren?
Das Buch richtet sich an Kolleg*innen und Studierende der Sozial- und Geisteswissenschaften, wobei es sich in erster Linie um einen Dialog zwischen politischer Theorie und Filmwissenschaft bemüht. Diskutieren würde ich das Buch daher am liebsten mit Studierenden unterschiedlicher Disziplinen. Eine für mich ungelöste Frage wäre dabei die nach der ›revitalisierenden‹ Kraft populistischer Strömungen, die in den Filmen immer wieder hervorgehoben wird: Unter welchen Umständen führt Populismus zu einer Belebung der Demokratie, wann ist er eine Gefährdung?
5. Ihr Buch in einem Satz:
Die wirkmächtige Bildsprache des populistischen Hollywoodkinos der 1930er Jahre prägt die politische Inszenierung von Repräsentation bis heute – auch wenn die politischen Ideale, auf die sie verweist, inzwischen andere geworden sind.
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