Die ökonomische Wissenschaft und ihr Betrieb

Jahrbuch Ökonomie und Gesellschaft 10

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Buch. Softcover

294 S.

Metropolis-Verlag. ISBN 978-3-89518-990-6

Produktbeschreibung

H4Inhalt/H4 ?L ?TWolfgang Buchholz: ?DDie Mathematisierung der Ökonomie - die Fragwürdigkeit einer Debatte ?TWinfried Vogt: ?DUber die Rationalität der ökonomischen Theorie ?TFranz Haslinger: ?DWirtschaftswissenschaften zwischen Rhetorik und Falsifikationismus: Ein Fallbeispiel ?TJack Birner: ?DTesting Economic Theories Empirically: The Contribution of Econometrics ?TJörg Breitung, Franz Haslinger und Maik Heinemann: ?DIst die empirische Makroökonomik eine wissenschaftliche Ilusion? ?TJoachim Möller: ?DKommentar zu Breitung/Haslinger/Heinemann: Ist die empirische Makroökonomik eine wissenschaftliche Illusion? ?TPiet K. Keizer: ?DÙnion Economics, A Methodological Critique ?THans Werner Holub: ?Deinige kritische Überlegungen zum zeitgenössischen Wissenschaftsbetrieb ?TKnut Gerlach: ?DÅnreizstruktur und Forschungsaktivitäten in wirtschaftswissenschaftlichen Fachbereichen ?TGabriele Köhler: ?DWirtschaftswissenschaften und Wirtschaftswissenschaftler in der Entwicklungspolitik /DL H4editorial/H4 Mit dem zehnten Band begeht das Jahrbuch "Ökonomie und Gesellschaft" ein kleines Jubiläum. Grund genug, diesen Band der Reflektion über das, "was Ökonomen tun, wenn sie Wissenschaft treiben", zu widmen. Schon mit dieser harmlosen Formulierung ergeben sich Schwierigkeiten. Was heißt es "Wissenschaft treiben"? Welches sind die Besonderheiten, die "Wissenschaft" und "Nichtwissenschaft" voneinander unterscheiden? Ein Blick in die philosophisch-wissenschaftstheoretische Literatur macht deutlich, daß es keine klaren und universell anwendbaren Abgrenzungskriterien gibt. Längst hat man erkannt, daß diese Doktrinen des Empirismus oder des kritischen Rationalismus etc. praktisch nicht befolgt werden und erhebliche logische Mängel aufweisen. Zwar berufen sich Ökonomen noch häufig auf den kritischen Rationalismus, in ihrem praktischen Tun befolgen sie jedoch diese methodologischen Regeln nicht oder bestenfalls nur sehr bedingt. In diesem Sinne wird denn auch die übertriebene "Mathematisierung in der ökonomischen Theorie" kritisiert. Die Kritiker - und es sind keineswegs nur solche, deren Mathematikkenntnisse gering sind - weisen nachdrücklich darauf hin, daß die Strenge des mathematischen Arguments lediglich den Anschein von Wissenschaftlichkeit vermittle. Worauf es in den Wissenschaften ankomme, sei das Aufstellen gehaltvoller Hypothesen und deren kritische Prüfung. Tatsächlich jedoch würden mathematische Modelle ohne Realitätsbezug und empirischen Gehalt entwickelt. Die meisten Ökonomen diskutierten Wirkungszusammenhänge in irrealen und künstlichen Welten. Folglich seien weite Bereiche der ökonomischen Theorie nutzlos und unwissenschaftlich, weil sie unser Wissen über die Realität nicht vermehrten. Mit der Fragwürdigkeit dieser Kritik an der Mathematisierung der Okonomie setzt sich Buchholz auseinander. Zu den Grundvoraussetzungen der herrschenden ökonomischen Methode gehören die "Situationslogik" und der Individualismus. Nach der Situationslogik sind die typischen Handlungen von (rationalen) Individuen durch die Handlungsumstände (Nebenbedingungen) und die Abwägung der Vor- und Nachteile der Konsequenzen bestimmt: Das Individuum wählt die voraussichtlich beste Entscheidung. Der Individualismus fordert, grob gesagt, daß gesamtgesellschaftliche Phänomene aus individuellem Rationalverhalten erklärt werden müssen. Situationslogik und Individualismus als methodologische Postulate sind umstritten. Unter anderem, weil das Rationalitätspostulat der Situationslogik nicht falsifizierbar ist und praktisch jedes Verhalten erklärbar wird, sofern die "richtigen" Variablen in die Nutzenfunktion aufgenommen werden. Der vielzitierte Imperialismus der ökonomischen Theorie" ist die Folge und so werden Familiengründung, Kinderzeugung, die Entscheidung zum Singledasein, Mafiamitgliedschaft und -nichtmitgliedschaft, rationales Suchtverhalten etc. situationslogisch bzw. "ökonomisch" erklärt. Gegen diesen Ans

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