Friedrich Schiller und die Politik
'Nicht das Große, nur das Menschliche geschehe'
C.H.BECK
ISBN 978-3-406-57284-5
Standardpreis
Bibliografische Daten
Monografie
Buch. Hardcover
2009
Umfang: 400 S.
Format (B x L): 13,9 x 21,7 cm
Gewicht: 632
Verlag: C.H.BECK
ISBN: 978-3-406-57284-5
Produktbeschreibung
Der Legende, wonach die Wortführer der Weimarer Klassik die Forderungen des Tages ignoriert hätten, wird in diesem Buch entschieden widersprochen. Schillers Denken ist auf Politik gerichtet, auf Veränderungen durch Ästhetik, die von Anfang an politische Ästhetik ist und es auch bleibt. Staatliche Themen – Verschwörung, Widerstandsrecht und Tyrannenmord – gewinnen in Schillers Dramen Vorrang vor individuellen Charakteren. Dabei wird ein Dilemma erkennbar: zwar gilt es, Tyrannei zu beseitigen, doch ist das Recht auf Leben zu achten. Die Dramen Schillers sind daher gegen Tyrannen, aber gegen Tyrannenmord gleichermaßen. In der Jungfrau von Orleans und vollends in Wilhelm Tell ändert sich das Bild. Es drängt sich die Erklärung auf, Schillers politische Positionen stünden im Zusammenhang mit dieser Wandlung. Im Zentrum der Argumentation steht Schillers Auseinandersetzung mit Napoleon, den Schiller niemals beim Namen nennt, der aber die erschließende Hintergrundfigur in den Dramen seit Wallenstein bildet. Anders als Goethe, Hegel oder Heine sieht Schiller in Napoleon nicht den "großen Menschen", sondern befindet sich zu ihm in dezidierter Gegnerschaft. Was er den jungen Piccolomini sagen läßt, ist aus der Sicht eines neuen Begriffs von Humanität ganz in Schillers Sinne gesagt: "Nicht das Große, das Menschliche geschehe …"
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