Universität und militärische Sicherheit

1. Warum ein Buch zu diesem Thema?

Weil für mich und viele meiner Kolleg*innen, die Umwandlung des bisher frei zugänglichen Universitätscampus der Helmut-Schmidt-Universität in einen militärischen Sicherheitsbereich, die im Januar 2024 tatsächlich erfolgen wird, zeigt, dass die Idee von Universität nur noch sehr konturlos oder auch überhaupt nicht mehr vorhanden zu sein scheint. Obwohl es sich um die Universität der Bundeswehr Hamburg handelt, passen die Ankündigung von Schusswaffengebrauch durch Warnschilder und ein Erstkontakt mit einem privaten Wachdienst nicht zu einer Universität.

2. Welche neuen Perspektiven eröffnet Ihr Buch?

Die neuen Perspektiven sind im Grunde alte: Das Buch erinnert an die Gründungsphase der Universität sowie daran, dass in den frühen 1970er Jahren ihre Offenheit eine Gründungsbedingung war, der noch ihre Architektur Ausdruck verleiht. Es zeigt auch, welche Beschädigungen der Universität durch den militärischen Sicherheitsbereich drohen und vermutlich entstehen werden.

3. Welche Bedeutung kommt dem Thema in den aktuellen Forschungsdebatten zu?

Vielleicht gelingt es ihm, eine dringliche Debatte zu befördern. In welchen Sicherheitsdispositiven wollen wir zukünftig leben? Was gilt es zu verteidigen? Was bedeuten die aktuellen Unsicherheiten für die Universitäten und warum sollten sie vielleicht wieder und unzeitgemäß in stärkerem Maß öffentliche Orte werden, in denen die Zukunft mitverhandelt wird?

4. Mit wem würden Sie Ihr Buch am liebsten diskutieren?

Mit allen, die die Einführung des militärischen Sicherheitsbereichs ersonnen, angewiesen und zu verantworten haben und natürlich auch mit allen, die nicht alles getan haben, um ihn zu verhindern. Und selbstverständlich auch mit allen, die die aufgeworfenen Fragen weiterdiskutieren möchten.

5. Ihr Buch in einem Satz:

Es ist ein politisches Buch, das versucht, mit den Mitteln der Wissenschaft Widerstand gegen die übermäßige Versicherheitlichung einer Universität zu leisten.