Es gibt Dinge im Leben, auf die kann man sich nicht vorbereiten. Vater werden ist so etwas. Was braucht es, um eine guter Vater sein zu können? Wo lernt man das, Vatersein?
Diese Fragen stellt sich auch der natürlich restlos fiktionale Erzähler in »Die Reise zum Mittelpunkt des Waldes«. Um Antworten zu finden, macht er sich eines Nachts, Hals über Kopf und ohne seinen Liebsten Bescheid zu geben, auf den Weg in einen riesigen, mythischen Wald. In diesem soll der sagenumwobene »Reuber« leben. Ihn, den keiner kennt und den seit Jahren niemand mehr gesehen hat, will er ausfindig machen und von ihm lernen. Bei ihm will er die vielleicht wichtigste Ausbildung absolvieren - nicht im Leuteausrauben natürlich, sondern darin, wie man ein Vater wird, der sein Kind in jeder Lebenslage zu beschützen weiß.
Tatsächlich findet er den Reuber auch, oder besser gesagt: der Reuber findet ihn. Nach deutlichen Annäherungsschwierigkeiten erkennen sie, was sie voneinander lernen können. Das hat mit Feuer machen zu tun, mit Atmen, mit durch die Bäume jagen und damit, wie man sich im Wald ernährt. Und es hat mit Mut zu tun - dem Mut, mindestens so laut zu grölen wie der Reuber, aber vor allem auch dem Mut, irgendwann aus dem Wald zur Familie zurückzukehren, um endlich das sein zu können, was man geworden ist: Ein richtiger Vater.
Die Zeichnerin Rán Flygenring, die schon mehrfach und preisgekrönt mit Finn-Ole Heinrich zusammengearbeitet hat, vervollständigt diesen Text mit ihren wunderbaren, traumwaldhaften Illustrationen und zahlreichen hilfreichen Tutorials. Entstanden ist eine Hommage an die Wucht des Waldes und ein liebevoller Brief an das eigene Kind, der von einem der letzten großen Abenteuer in einer »entabenteuerten Welt« erzählt.
Ein Vorlese-Reuberroman für Töchter, Söhne, Mütter und Väter - und für alle, die mal eines davon werden wollen.