Produktbeschreibung
H4Inhalt/H4 ?L ?THeinz Holländer: ?DDie Theorie sozialer Wachstumsgrenzen ?TRudolf Burger: ?DDialektik und Erosion. Spekulativer Versuch zur Beantwortung der Frage, warum es einen "Wertewandel" gibt ?TJohannes Berger: ?DWege aus der Stagnation. Eine "dualwirtschaftliche" Skizze ?THans-Jürgen Wagener: ?DÅllmacht oder Ohnmacht: Die Rolle des Staates im sozialistischen Wirtschaftssystem ?TJürgen Bärsch, Jürgen Frank: ?DKollektive Verwaltung der Umwelt versus ökologische Selbstbestimmung ?THorst Kern, Michael Schumann: ?DBetriebliche Rationalisierung und gesellschaftliche Modernisierung ?TÙlrich Wittmann: ?DDie Alternative der Alternativökonomie ?TMichael Krüger: ?DLebensfähiger Mikrosozialismus. Über alternative Möglichkeiten des gesellschaftlichen Lebens und Arbeitens anhand des israelischen Kibuz ?Ternst Fehr: ?DDie selbstverwaltete Unternehmung - eine effiziente Alternative zum Kapitalismus? /DL H4editorial/H4 Es gibt heute nicht wenige, die in bestehenden kapitalistischen Ökonomien jenseits von Kapital und Staat einen gesellschaftlichen Bereich vermuten, der die Probleme nicht kennt, die der kapitalistische Sektor produziert: Arbeitslosigkeit, Umweltzerstörung, Entfremdung. Dieser gesellschaftliche Bereich, für den sich so unterschiedliche und nicht deckungsgleiche Begriffe wie Schattenwirtschaft, Alternativökonomie, duale Wirtschaft, Selbstverwaltungswirtschaft eingebürgert haben, ist frei von staatlicher Reglementierung und dominierenden Kapitalinteressen die aus radikaler und konservativer Sicht die zentralen Ursachen der inzwischen schon über zehn Jahre dauernden ökonomischen Krise in der westlichen Welt sind. Diese Ursachen erklären zugleich, warum dieser gesellschaftliche Bereich so an Bedeutung zugenommen hat. Aus konservativer Sicht sind die meisten Märkte aufgrund der staatlichen Reglementierung inzwischen sklerotisch geworden. Der Preismechanismus ist weitgehend außer Kraft gesetzt, so daß die Märkte ihre Allokationsfunktion nicht mehr erfüllen können. Die Ausdehnung einer florierenden Schattenwirtschaft, in der Märkte frei von staatlicher Reglementierung funktionieren, liefert aus dieser Sicht einen Beleg für die Richtigkeit der These, daß Märkte nur dann zu einer optimalen Allokation der Ressourcen führen, wenn sich die Marktkräfte ungehindert entfalten können. Aus radikaler Sicht gibt es für die Existenz und die gewachsene Bedeutung des Sektors jenseits von Kapital und Staat ganz andere Gründe. Die Entwicklung dieses Sektors unterliegt im wesentlichen der Gesetzmäßigkeit, mit der das Kapital sich selber in zeitlichen Abständen die Bedingungen für eine bessere Profitabilität schafft. Der gesellschaftliche Bereich, der jenseits von Kapital und Staat liegt, ist aus dieser Sicht eher als eine Nische zu betrachten, in der die kapitalistische Produktionsweise sich bislang nicht rentierte und in die ein Teil der industriellen Reservearmee sich solange zurückziehen kann, bis das Kommando des Kapitals seine Soldaten wieder in die industriellen Kasernen zurückholt. Die Dialektik der ökonomischen Entwicklung kann allerdings aus radikaler Sicht dem Kapital ein Schnippchen schlagen, wenn sich die in die Alternativökonomie zurückgezogenen Söldner durch ein verändertes Bewußtsein eines Besseren besinnen und sich entschließen, in der Alternativökonomie zu bleiben, weil nicht die Teilnahme an einer fremdbestimmten Produktion ihnen jetzt mehr erstrebenswert erscheint, sondern Selbstbestimmung und Entfaltung einer eigenen Individualität unter kooperativen Produktionsbedingungen. Dem gesellschaftlichen Bereich jenseits von Kapital und Staat werden somit, je nach Standort des Beobachters, ganz unterschiedliche Funktionen zugesprochen. Der entscheidende Unterschied zwischen den beiden Sichtweisen ist dabei, daß aus radikaler Sicht mit der Existenz eines gesellschaftlichen Bereichs jenseits von Kapital und Staat die Vorstellung von einem freien, nichtentfremdeten Zusammenl