Adoleszenz und Arbeit

1. Warum ein Buch zu diesem Thema?

Über Jugendliche und deren Verhältnis zur Erwerbsarbeit existieren etliche Vorurteile, Phrasen, Fremd- und Eigendiagnosen, aber die Forschung, Theorie und Empirie zum Thema sind doch recht überschaubar. Ich hatte mir daher vorgenommen, eine theoretisch gesättigte Studie durchzuführen und dabei einerseits selbst nicht auf eine verallgemeinernde Generationsdiagnose zuzusteuern, andererseits aber auch nicht in reine Detailarbeit zu verfallen.

2. Welche neuen Perspektiven eröffnet Ihr Buch?

Um neue Perspektiven zu eröffnen, greife ich in einem ersten Schritt auf ältere, jedoch in der Forschungslandschaft kaum mehr anzutreffende Theorien zum Verhältnis von Adoleszenz, Identität und Erwerbsarbeit zurück. Auf dieser Grundlage biete ich anhand von quantitativer und qualitativer Empirie eine umfassende historische und auf das aktuelle subjektive Verhältnis Jugendlicher zur Erwerbsarbeit auch detaillierte Perspektive.

3. Welche Bedeutung kommt dem Thema in den aktuellen Forschungsdebatten zu?

Verschiedenste Disziplinen interessieren sich aus völlig unterschiedlichen Interessenlagen für die Fragen, wie Jugendliche arbeiten wollen und wie dies mit aktuellen Sozialisationsdynamiken zusammenhängt. Persönlich finde ich die Ökonomisierungsdebatte spannend, die meist zu Recht eine Eingrenzung einstiger Freiräume und damit einhergehend eine Ökonomisierung jugendlicher Subjektivität diskutiert. Auch hierzu trage ich in der Studie bei und analysiere bisweilen widersprüchliche Dynamiken.

4. Mit wem würden Sie Ihr Buch am liebsten diskutieren?

Ob nun Jugendliche, Erwachsene, Kolleg*innen oder Koryphäen der Jugendforschung – ich diskutiere wirklich gerne mit jede*r mein Buch, die sich für das Thema interessiert. Wenn ich mich jedoch auf eine Person festlegen müsste, dann eben mit dem Schweizer Ethnologen und Psychoanalytiker Mario Erdheim.

5. Ihr Buch in einem Satz:

Ein theoretisch ungewöhnliches, empirisch vielschichtiges und kaum auf einen Satz reduzierbares Buch.