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Vier Philosophinnen
Wie vier Philosophinnen in einem dunklen Jahrzehnt eine neue Welt entwarfen
Simone de Beauvoir (1908–1986) Die Existentielle
Mit ihrem Werk »Das andere Geschlecht« (1949) wurde die Schriftstellerin und Philosophin zur globalen Leitgestalt des Feminismus und Ikone eines wahrhaft emanzipierten Daseins. Gemeinsam mit ihrem lebenslangen Partner Jean-Paul Sartre ist Beauvoir ferner eine Gründungsfigur des französischen Existentialismus, dessen Freiheitsverständnis sie bereits in den 1930er Jahren maßgeblich prägte.
Ayn Rand (1905–1982) Die Radikale
Als Alissa Rosenbaum in St. Petersburg geboren, zählt die 1926 in die USA emigrierte Philosophin und Schriftstellerin zu den einflussreichsten politischen Stimmen des 20. Jahrhunderts. Insbesondere mit ihren Romanen »The Fountainhead« (dt. »Die Quelle«) und »Atlas Shrugged« (dt. »Der Streik«) wurde sie ab den 1940er Jahren zu einer Kultgestalt, deren Werke allein in den USA eine Gesamtauflage von über zwanzig Millionen erreichten. Mit ihrem radikal freiheitsbetonten und elitär-individualistischen Ansatz gilt sie als eine der Gründungsfiguren der libertären Bewegung und Vordenkerin heutiger Silicon-Valley-Eliten.
Hannah Arendt (1906–1975) Die Streitbare
Mit ihrem Werk zu den »Ursprüngen des Totalitarismus« erlangte die Philosophin in den 1950er Jahren Weltruhm. Aufgewachsen in Königsberg, studierte sie in den 1920er Jahren bei Martin Heidegger und Karl Jaspers, floh als Jüdin 1933 von Berlin nach Paris und emigrierte 1941 schließlich nach New York. Von dort entfaltete Arendt ein publizistisches Wirken, das die politische Theorie wie Philosophie bis heute tief prägt.
Simone Weil (1909–1943) Die Erleuchtete
In den Worten Albert Camus’ war die Philosophin Simone Weil »der einzig wirklich große Geist unserer Zeit«. Weil studierte gemeinsam mit Simone de Beauvoir und war in den 1930er Jahren vor allem als Publizistin und Gewerkschaftsaktivistin tätig. Ihr monumentales Werk zeichnet sich durch eine vehemente Kritik totalitärer Strukturen sowie durch große spirituelle Ernsthaftigkeit aus. Während des Zweiten Weltkriegs war Weil in der Flüchtlingshilfe und dem Widerstand des »Freien Frankreichs« unter Charles de Gaulle aktiv. Sie starb 1943 in England den Hungertod.
Es ist ein Jahrzehnt der politischen Extreme. Die Weltwirtschaftskrise setzt die Demokratien des Westens unter Druck. Aus der Angst und Verarmung der Massen erwächst die Sehnsucht nach starken Führungsgestalten. In Deutschland ergreift Hitler die Macht und führt die Welt in einen weiteren Weltkrieg. Der Sog des Totalitarismus bestimmt das Alltagsleben. Kein Individuum kann sich dem entziehen. Unterdrückung und Flucht sind die Folge. Zuerst stirbt die Freiheit, dann die Menschen. In dieser Zeit legten vier Philosophinnen, auf je eigene Weise, das gedankliche Fundament für eine wahrhaft freie, emanzipierte Gesellschaft. Bis heute steht ihr Wirken beispielhaft für die erneuernde Kraft des Denkens in finsterer Zeit.
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