BRD, um 1968. Wie überall in der westlichen Welt drängt die junge Generation auf radikale Veränderungen. Viele strömen aus den Hörsälen auf die Straße. Manche in den Underground. Und manche in die Übungskeller, auf der Suche nach dem Soundtrack der Bewegung.
Die unerhörten Klänge, die deutsche Bands wie
Can, Neu!, Amon Düül, Popul Vuh, Tangerine Dream, Faust, Cluster oder
Kraftwerk damals produzierten, gelten heute als Blaupause für die moderne Rockmusik. Und der Strom ihrer kreativen Bewunderer und Fortsetzer hat sich seit den ersten Fans wie David Bowie stets verbreitert: Ob
Blur, Aphex Twin, Sonic Youth, Radiohead oder die
Red Hot Chilli Peppers – sie alle beziehen sich auf den sogenannten »Krautrock«.
Christoph Dallach hat dessen Pioniere befragt, darunter Irmin Schmidt, Jaki Liebezeit, Holger Czukay (alle
Can), Michael Rother (
Neu!), Dieter Moebius (Cluster), Klaus Schulze (
Tangerine Dream), Achim Reichel (
AR Machines), Lüül (
Agitation Free), Karl Bartos (
Kraftwerk), Brian Eno u. v. a. Ihre Antworten fügen sich zu einer Oral History, die über die einzelnen Bandgeschichten weit hinausweist: einerseits in die Vergangenheit, zu Nazilehrern, Nachkriegselternhäusern, Freejazz, Terrorismus, LSD und äußerst langen Haaren; genauso aber in die Zukunft, zu globaler Anerkennung, Mythenbildung, Techno oder Postrock.