Die Rezeption Johannes Schefflers in den europäischen Nationalliteraturen vom 17. bis zum 21. Jahrhundert

Anlässlich des 400. Geburtsjahres von Johannes Scheffler (1624–1677), der als Angelus Silesius ein weltbekannter und bedeutender Vertreter der schlesischen Barock-Mystik war, wurde das Jahr 2024 offiziell zum Angelus Silesius-Jahr erklärt. Einen wichtigen Punkt im Programm der Feierlichkeiten unter der Federführung des Nationalinstituts Ossolineum bildete dabei eine internationale Tagung zur Rezeption Johannes Schefflers in den europäischen Nationalliteraturen vom 17. bis zum 21. Jahrhundert vom 10. bis 11. Oktober 2024 an der Universität Wroclaw.
Der Tagungsband verfolgt eine breitgefächerte literarisch-philosophisch-theologische Rezeption von Schefflers Werk und Gedankengut im europäischen und multimedialen Kontext vom 17. Jahrhundert bis zur Gegenwart. Angelus Silesius „lebt“ als Autor bekannter geistlicher Lieder nicht nur in (meist evangelischen!) Gesangbüchern. Er inspiriert vor allem mit dem mystischen Gedankengut aus seinem berühmtesten Werk Der Cherubinische Wandersmann die europäische Lyrik und auch die Bildprogramme von berühmten Malern der Barockzeit wie etwa Michael Willmann und Georg Wilhelm Neunhertz in schlesischen Gotteshäusern oder das moderne Angelus-Silesius-Denkmal von Ewa Rossano, das 2007 im Hof des Ossolineums enthüllt wurde und auf dem Cover des Bands zu sehen ist. Zudem führen bedeutende Bildungs- und Kulturinstitutionen in Schlesien heute seinen Namen. Mit dem Angelus-Silesius-Preis werden darüber hinaus besondere literarische Leistungen ausgezeichnet. Der Tagungsband ist mit diesem mehrdimensionalen und interdisziplinären Ansatz die erste Publikation in der Silesius-Forschung, die die Rezeption seines Werks derart breit und systematisch darstellt