Die "Töpfergrube" vom Breisacher Münsterberg
Untersuchungen zur Keramikproduktion der Urnenfelderzeit am Oberrhein
VML Verlag Marie Leidorf
ISBN 978-3-89646-880-2
Standardpreis
Bibliografische Daten
Fachbuch
Buch. Hardcover
2025
127 Abbildungen, 47 Tafeln.
Umfang: 210 S.
Format (B x L): 21.4 x 29.9 cm
Gewicht: 1372
Verlag: VML Verlag Marie Leidorf
ISBN: 978-3-89646-880-2
Weiterführende bibliografische Daten
Das Werk ist Teil der Reihe: Freiburger Archäologische Studien
Produktbeschreibung
1967 wurde baubegleitend eine Ha B1-zeitliche Trichtergrube der urnenfelderzeitlichen Höhensiedlung entdeckt, in der dicht gepackt > 500 kg Scherben von > 420 Keramikgefäßen lagen. Die Verfüllung enthielt weitere 8 kg Scherben, einige Knochen, ein Sandsteinfragment, zwei Tonhornfragmente, Mahlsteinfragmente und ca. 1 kg Hüttenlehm mit Flechtwerkresten und Putzresten. Wegen Branddefekten und Feuerspuren an einem Drittel der Scherben wurde der Befund als Abfallgrube einer häuslichen Töpferei gedeutet. Die Ergebnisse neuer metrischer, naturwissenschaftlicher und experimenteller Untersuchungen erfordern jedoch eine Neubewertung. Zwar deuten fehlende Gebrauchsspuren und ein Knochenwerkzeug auf Keramikproduktion vor Ort; dem widersprechen aber zwei getrennte Brennprozesse, die sekundär nach dem Auftrag von Inkrustation erfolgten, sowie eine untypische Häufung von Kochgefäßen und Bechern. Ein Schadfeuer ist wegen der hohen Temperatur, der Art der Feuereinwirkung, der hohen Gefäßanzahl und des Fehlens von Brandschutt ebenso unwahrscheinlich. Alternativ ist eine Deutung als Hortfund aus mutmaßlich kultischen Gründen zu erwägen. In 1967, during construction work, a Ha B1 funnel pit of the Urnfield period hilltop settlement was discovered, containing > 500 kg of sherds from > 420 pottery vessels and tightly packed together. The pit fill contained another 8 kg of sherds, some bones, a sandstone fragment, two clay horn pieces, millstone fragments and some 1 kg of daub with wattle prints and plaster remains. Due to fire damage and traces of fire on one third of the sherds, the find was interpreted as a waste pit from a domestic pottery. However, the results of new metric, scientific and experimental investigations require a reassessment. Although the lack of use wear and a bone tool for pottery indicate on-site pottery production, this is contradicted by two separate firing processes, which took place secondarily after the application of incrustation, as well as an atypical accumulation of cooking vessels and cups. A destructive fire is also unlikely due to the high temperature, the nature of the fire impact, the large number of vessels and the absence of fire debris. Alternatively, an interpretation as a hoard for presumably cultic reasons should be considered.
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