Obliteration
Für eine partikulare Medienphilosophie nach Emmanuel Levinas
transcript
ISBN 978-3-8376-6791-2
Standardpreis
Bibliografische Daten
Fachbuch
Buch. Softcover
2023
56 s/w-Abbildungen. Dissertation.
Umfang: 420 S.
Format (B x L): 15.9 x 23.9 cm
Gewicht: 642
Verlag: transcript
ISBN: 978-3-8376-6791-2
Weiterführende bibliografische Daten
Das Werk ist Teil der Reihe: Medien- und Gestaltungsästhetik
Produktbeschreibung
Es fehlt eine Sprache für Formen der Störung, die weder Interventionen noch Destruktionen als notwendige Bestandteile kreativer Prozesse ausspart. Die Herausforderung besteht dabei darin, verschiedene Störungen abgrenzen zu können und sich zugleich gerade nicht von einem Moralismus leiten zu lassen. In der Obliteration sehe ich die Möglichkeit einer nicht-normativen Ethik, die die Komplexität eines solchen ›Verstrickt-Seins‹ adressiert.
2. Welche neuen Perspektiven eröffnet Ihr Buch?
Mit dem Versuch, Emmanuel Levinas als Medienphilosophen zu lesen, betritt das Buch theoretisches Neuland. Dabei wird die Kunst der französischen Nachkriegszeit kritisch diskutiert, der Bildbegriff bei Levinas erstmals ausführlich erläutert und die eigens entwickelte Methode der Bildkonjunktionen eingeführt, um die Obliteration als medienphilosophisches Konzept und Wissensform des Vergessens zu entfalten. Dies eröffnet Anschlussmöglichkeiten etwa für die Erinnerungskultur und ein ›Denken nach Auschwitz‹, für die Kunstkritik und auch für das durchaus angespannte Verhältnis von Ethik und Ästhetik.
3. Welche Bedeutung kommt dem Thema in den aktuellen Forschungsdebatten zu?
Die Medienwissenschaft benötigt eine kontinuierliche Arbeit an Konzepten, mit denen sie betrieben wird. Hier interessieren mich besonders diejenigen Begriffe, die eine Ethik des Anderen stärken. Als Differenzfigur für eine nicht-normative Ethik beschreibt die Obliteration einen ikonoklastischen Impuls in der Ästhetik und Medienpraktiken der Vernichtung und des Vergessens, die sich gegen etablierte Wissensordnungen richten. Insofern ist die Obliteration auch in der Tradition der Vernunftkritik neu aufzufassen.
4. Mit wem würden Sie Ihr Buch am liebsten diskutieren?
Mit den Studierenden! Weil es auch darum geht, die Überlegungen im Buch immer wieder an gegenwärtigen Problemen, anderem Material und in anderen Kulturen zu diskutieren. Diese Problemstellungen sind ja nicht bzw. nie erledigt. Sie erscheinen immer wieder und in unterschiedlicher Gestalt. Ich würde mir auch sehr den Dialog mit Künstler*innen wünschen, um gemeinsam etwa den Umgang mit Formen des Vergessens weiter einzuüben.
5. Ihr Buch in einem Satz:
Im Anschluss an Emmanuel Levinas wird erstmals das medientheoretische Konzept der ›Obliteration‹ bildphilosophisch gelesen und als reflexive mediale Praxis ausgearbeitet.
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