Mein Liebster ist ein Weber

Denise von Schoenecker verwaltet das Erbe ihres Sohnes Nick, dem spater einmal, das Kinderheim Sophienlust gehoren wird. "e;Und hier steht Peter zwischen Munko und Severin. Das ist die jngste von den Aufnahmen, die ich gemacht habe.Dr. Hubert Ender nickte und griff nach dem Foto, das sein Kollege Dr. Hans-Joachim von Lehn ihm hinhielt.Zwischen dem groen Schferhund und der noch greren Dogge nahm der Junge sich wirklich winzig aus. Er schien sich jedoch nicht im Geringsten zu frchten. Er lachte ber sein ganzes kleines Gesicht, seine braunen Augen strahlten."e;Ein hbscher Junge"e;, lobte Hubert. "e;Du kannst stolz auf deinen Sohn sein."e;Das bin ich auch"e;, besttigte Hans-Joachim schmunzelnd.Sie saen in einer Weinstube an einer langen Tafel aus dunklem Eichenholz. Um sie herum herrschte eine ausgelassene, lrmende Stimmung, der Wein hatte so manche Zunge gelockert. Es war der letzte Abend, den sie zusammen mit anderen Kollegen verbrachten. Morgen wrden sie wieder in alle Winde verstreut sein. Sie hatten an einem drei Tage dauernden Kongress fr Tierrzte teilgenommen. Viele der Teilnehmer waren Hans-Joachim fremd gewesen, aber er hatte auch einige altbekannte Gesichter entdeckt. Erinnerungen an die Studienzeit waren wach geworden, man hatte in ihnen geschwelgt und war dann dazu bergegangen, im Beruf gewonnene Erfahrungen auszutauschen.Heute, am letzten Abend, hatten sich circa zwanzig der Kongressteilnehmer in der Weinstube zusammengefunden, zu einer Art Abschiedsfeier. Man wusste ja nicht, wann man sich wiedersehen wrde.