Schweizerisches Privatrecht, Band V/3,2: Sachenrecht. Teilband 3. Das Grundbuch - Zweite Abteilung

Im vorliegenden Kapitel geht es nun darum, ex professo die Wirkungen der Eintragungen im Grundbuch (eingeschlossen die Wirkungen, die eintreten, wenn solche unterblieben ist), auseinanderzusetzen.

Diese Wirkungen äussern sich gemeinhin im (absoluten oder relativen) Eintragungsprinzip, im Grundsatz der (materiellen) Gesetzmässigkeit sowie im Grundsatz des öffentlichen Glaubens. Da gestützt auf den ersten Grundsatz eine Eintragung unter Umständen nicht ihre volle Wirkung entfaltet, werden, dem Gesetz entsprechend, in diesem Zusammenhang auch die richterliche und die verwaltungsmässige Richtigstellung des Grundbuches behandelt (Art. 975-977 ZGB)- wobei aber gleichzeitig daran erinnert sei, dass der Berechtigte die Möglichkeit hat, selber die Nachtragung zu beantragen, wen ein Eintrag gestützt auf eine ausserbuchliche Rechtsänderung unrichtig geworden ist.

Diesem Plan entsprechend unterteilen wir das Kapitel in drei Abschnitte: Im ersten sprechen wir vom den Wirkungen der im Grundbuch vorgenommene Buchungen: Eintragung und Löschung von dinglichen Rechten, Vormerkungen und Anmerkungen. Im zweiten Abschnitt untersuchen wir die Bedeutung der materiellen Gesetzmässigkeit und ihre allfällige Milderung: den Grundsatz des öffentlichen Glaubens oder den Schutz des gutgläubigen Dritten. Im dritten Abschnitt schliesslich behandeln wir die richterliche und die verwaltungsmässige Richtigstellung des Grundbuches.